Herstellung von Bleigeschossen

Bleigeschosse werden wie schon in der Antike üblich in Formen gegossen. Da Bleidämpfe giftig sind, sollte das ganze im Freien stattfinden und das Blei nicht mehr als nötig erhitzt werden. Das folgende Video zeigt den Gussvorgang: https://www.youtube.com/watch?v=Xs5uxvzfU1c

Die Gussform kann beispielsweise aus Gips hergestellt werden. Hierzu wird das angerührte Gips in einen flachen auseinandernehmbaren Behälter gegossen und kurz gewartet, bis es leicht angedickt ist.

Bild eines zur Hälfte mit Gips befüllten Holzrahmens

Der Rohling wird nun bis zur Hälfte längs in den Gips gedrückt. Schließlich können noch Vertiefungen in das Gips eingearbeitet werden, in welche sich später die andere Formhälfte einpassen wird.

Bild des Gipses, in den Rohlinge hineingedrückt werden

Ist der Gips vollständig abgebunden, wird die Oberfläche der ersten Formhälfte gründlich mit Talkum oder Vaseline dünn bedeckt. Darauf wird wieder Gips gegossen.

Bild des nun vollständig mit Gips befüllten Behälters

Ist auch dieser erstarrt, kann die Form aus dem Behälter entnommen und die Hälften getrennt werden. Der Rohling muss nun vorsichtig aus dem Gips herausgenommen werden. Mit einem Metallspatel wird schließlich der Eingusskanal in beide Hälften der Form eingeritzt. Bei Formen mit mehreren Rohlingen müssen auch noch feine Luftkanäle eingeritzt werden, damit die Luft in der fertigen Form dem einefüllten Metall weichen kann.

Bild einer Formhälfte, in die Luftkanäle eingearbeitet werden Bild einer Formhälfte, in die Luftkanäle eingearbeitet werden

Die Form sollte vor der Verwendung noch gebacken werden, sodass möglichst wenig Restfeuchte im Gips verbleibt. Die Hälften werden dann zusammengefügt und z.B. mit einem Gummiband fixiert. Sie müssen sehr passgenau aufeinanderliegen, ansonsten kann das flüssige Metall durch den Spalt unten herausfließen.

Bild eines Schmelztigels mit flüssigem Blei

Das geschmolzene Metall wird in einem Schwung, ohne dass der Fluss abreißt, in den Gusskanal gegossen. Dabei sollte auf keinen Fall von oben auf die Form geblickt werden, da schlagartig verdampfende Feuchtigkeit in der Form einem sonst eine Bleifontäne ins Gesicht schleudern könnte.

Bild einer Gipsform

Nach kurzem Warten ist das Metall erstarrt und kann mit einer Zange vorsichtig aus der Form genommen werden. Der Gusspfropfen wird mit einer Zange abgeschnitten und Gussgrate werden mit einem Hammer glatt geklopft. Gerade bei giftigem Blei sollte man nicht mit einer Feile oder mit Schleifpapier ansetzen!

Bild des erstarrten Eichelbaums

Statt Blei können auch Zinn oder Zink zum Gießen verwendet werden. Ihre Dichte liegt zwar unter der von Blei, aber dafür sind sie nicht giftig. Auch Bronze wurde in der Antike zu Schleudergeschossen verarbeitet, ihr Schmelzpunkt liegt allerdings deutlich über dem der anderen erwähnten Metalle.

Schleuder mit Bleiglandes