Nähen einer Hüfttasche
Beim Schleudern ist schnell ein ganzer Haufen Steine verschossen, was auch die Kapazität von Hosentaschen bald an ihre Grenzen bringt. Eine Hüfttasche kann hier helfen, denn sie ermöglicht, auch größere Mengen an Munition angenehm und schnell griffbereit zu tragen. Die hier vorgestellte Hüfttasche wird am Gürtel befestigt und lässt sich zudem über Schlaufen an ihrer Unterseite mit einem zweiten Gürtel am Bein befestigen. Das erhöht den Tragekomfort und verhindert, dass die Tasche beim Rennen oder Klettern umherschlackert. Die Maße sind so gewählt, dass acht Tennisbälle oder etwa vier Kilogramm an Steinen hineinpassen. Da mit Nähten jedoch nicht gespart wird, empfiehlt sich der Einsatz einer Nähmaschine unbedingt.
Schritt 1
Zunächst wird ausreichend großer Stoff benötigt. Ein robuster Stoff für die Außenseite, wofür zum Beispiel eine alte Jeanshose herhalten kann, sowie ein dünnerer Stoff für die Innenseite.

Schritt 2
Beide Stoffe werden rechteckig zugeschnitten. Zur gewünschten Breite sollten etwa fünf Zentimeter hinzugerechnet werden, während die Länge der Rechtecke das 2,5-fache der gewünschten Höhe zuzüglich dreier Zentimeter betragen sollte. Die im Bild zu sehenden Rechtecke messen 71 cm mal 22,5 cm.

Schritt 3
Die zwei Rechtecke werden nun mit den späteren Außenseiten nach innen übereinander gelegt und mit Stecknadeln zusammengeheftet.

Schritt 4
Mithilfe einer Nähmaschine werden nun beide Stoffe an den Rändern zusammengenäht. An einer Seite wird ein knapp handbreites Stück unvernäht gelassen, durch welches der so enstehende Stoffsack umgestülpt wird.


Schritt 5
Der Sack wird glattgestrichen und die Ränder des so gewonnenen Rechtecks werden wiederum abgesteckt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Ecken und Kanten möglichst weit "herausgeholt" werden, das Stoff-Rechteck also nicht kleiner als nötig wird. Die Ränder des nicht vernähten Abschnittes werden hingegen nach innen gefaltet.

Schritt 6
Entlang der Ränder wird das Rechteck nun wieder vernäht. So kann später nichts mehr verrutschen und auch das unvernähte Stück wird verschlossen. Hierbei bietet es sich an, Ober- und Unterfaden entsprechend der Farben von Innen- und Außenstoff auszuwählen.

Schritt 7
Als nächstes werden die Bänder, welche die Befestigungsschlaufen der Tasche bilden, zugeschnitten. Mithilfe der Bänder kann die Tasche auch zusammengebunden werden. Um die richtige Länge zu finden, wird das Stoffrechteck wie im Bild zu sehen zur Tasche zusammengefaltet. Die Tasche selbst sollte dabei doppelt so lang sein wie die überstehende Lasche. Das Stoffband wird daraufhin so um sie herumgelegt, wie es später auch um die fertige Tasche verlaufen wird: Von der Oberkante der Tasche läuft es entlang ihrer Hinterseite bis 5,5 cm unter die Unterkante, von dort auf der Vorderseite der Tasche bis zu ihrer Mitte, wo auch ihre Lasche endet, und schließlich wieder hinab zur an der Unterkante gebildeten Schlaufe. Von der Oberkante verläuft das Band zusätzlich auf der Vorderseite bis hinab zur unteren Schlaufe. Im Falle der in den Bildern zu sehenden Tasche misst ein solches Band 110 cm.


Schritt 8
Da die zu sehenden Bänder einzeln etwas zu dünn waren, wurden doppelt so viele abgemessen, um sie anschließend aufeinanderzunähen. Dabei wurden die Schnittkanten nach innen gelegt und so verwahrt.



Schritt 9
Eines der nun vernähten Bänder wird wieder wie zuvor um das gefaltete Stoffrechteck gelegt, um mit Nähkreide Maße zu nehmen. Diese werden dann, wie den beistehenden Bildern zu entnehmen ist, auf die anderen Bänder übertragen um sie schließlich auf den richtigen Positionen mittels Stecknadeln zu fixieren. Für die in den Bildern zu sehende Tasche wurden drei Bänder verwendet, das eine mittig und die anderen beiden an den Rändern des Stoffrechtecks. Für eine schmalere Tasche können aber auch zwei robuste Bänder reichen.


Schritt 10
Die Bänder werden nun mit der Nähmaschine festgenäht, wobei der Ober- und Unterfaden wieder den Farben der Bänder bzw. der Innenseite der Tasche entsprechend gewählt wird. Auf der Hinterseite der späteren Tasche wird knapp unter ihrer Oberkante ein 5 cm langer Abschnitt der Bänder nicht vernäht. Durch die so gebildete Schlaufe wird später der Gürtel gefädelt, an welchem die Hüfttasche hängt. Direkt über diesen Schlaufen kann zusätzlich eine X-förmige Naht genäht werden, um sie zu verstärken.



Schritt 11
Nun ist es fast geschafft! Das Stoffrechteck mit den aufgenähten Bändern wird nun wieder zur Tasche gefaltet, diesmal jedoch mit der späteren Innenseite nach außen. Die Lasche wird nicht nach innen geklappt, sondern nach außen. Die seitlichen Kanten von der Unter- bis zur Oberkante der späteren Tasche können dann mit der Nähmaschine vernäht werden. Die Naht ist später kaum zu sehen, für Ober- und Unterfaden sollte jedoch die Farbe des Außenstoffs gewählt werden. Sie wird durch das Gewicht der Steine später am stärksten belastet. Um sie zu verstärken, kann daher eine zweite, parallel verlaufende Naht eingebracht werden.



Schritt 12
Zum Abschluss werden, nachdem die Tasche umgestülpt wurde, noch die unteren Schlaufen direkt unter der Unterkante der Tasche vernäht. Das hilft, die Nähte zwischen den Bändern und dem Taschenstoff zu entlasten.

Fertig!

